welt.de, 11.01.14
Die mehr als 1000 Jahre alte Stadt Dukezong in der südwestlichen Region „Shangri-La“ ist bei einem Brand weitgehend zerstört worden. Eine Feuersbrunst hat laut Berichten des chinesischen Staatsfernsehens mehr als 100 der alten Holzhäuser im Herzen der Stadt verwüstet.
http://www.welt.de/vermischtes/article123767894/Grossbrand-zerstoert-alte-tibetische-Kult-Stadt.html
Ein Großfeuer hat etwa 240 überwiegend hölzerne Häuser einer historischen Stadt im Südwesten Chinas zerstört. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor. Mehr als 2600 Bewohner seien aus der rund 1300 Jahre alten Stadt Dukezong in Sicherheit gebracht worden, berichteten staatliche Medien am Samstag. Die Brandursache war zunächst unklar.
Nach mehreren Stunden sei das Feuer im Laufe des Tages gelöscht worden, teilte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua mit. Mehr als 2000 Feuerwehrleute, Polizisten, Soldaten und Freiwillige hätten sich an den Löscharbeiten beteiligt. Allerdings erschwerte das trockene und windige Wetter die Rettungsarbeiten.
Erbitterter Streit der Provinzen
Dukezong ist eine der ältesten und am besten erhaltenen Städte in der Region und aufgrund seiner Holzhäuser und historischen Gassen ein bei Touristen beliebtes Reiseziel. Der Ort war einst Zwischenstopp an der südlichen Seidenstrasse und firmiert auch unter dem Namen „Mondscheinstadt“.
Im Mai 2002 benannte Chinas Staatsrat den Bezirk Zhongdian nach dem Mythos Shangri-La um, dem Traum der Menschheit von einem irdischen Paradies. Seitdem dürfen die Bewohner der Provinz Yunnan offiziell behaupten, dass ihre Heimat Vorbild für das Shangri-La gewesen sei, welches der britische Schriftsteller James Hilton in seinem Romanklassiker „Der verlorene Horizont“ von 1933 beschrieben hat.
Zuvor hatten sich die Provinzen Yunnan und Sichuan über Jahre einen erbitterten Streit darüber geliefert, wer die Bezeichnung Shangri-La für sich beanspruchen darf, um so Tourismus und Wirtschaft anzukurbeln.
dpa/wos
tagesanzeiger.ch
Ein zehn Stunden lang wütender Grossbrand hat den historischen Bezirk einer tibetischen Stadt im Südwesten Chinas zerstört. Mehr als 240 Häuser und Geschäfte fielen den Flammen in dem mehr als tausend Jahre alten Ort Dukezong zum Opfer, teilte die Regierung der Präfektur Degen mit. Mehr als 2600 Menschen flohen aus ihren Häusern. Rund 2000 Feuerwehrleute, Soldaten, Polizisten und freiwillige Helfer waren zur Stelle, konnten die Flammen aber erst nach etwa zehn Stunden unter Kontrolle bringen. Die Einsatzfahrzeuge kamen wegen der engen Gassen nicht zum Brandherd.
Angaben über Tote oder Verletzte lagen nicht vor. Unklar war auch die Ursache für das Feuer, das in einem Gasthof ausgebrochen war. Vermutlich handelte es sich um einen Unfall, Brandstiftung wurde ausgeschlossen.
Die meisten Gebäude waren aus Holz gebaut. Das Feuer fand wegen des trockenen Wetters leicht Nahrung. Auf Fotos und Videoaufnahmen war der feuerrote Nachthimmel über Dukezong zu sehen. Die Stadt liegt in der südwestlichen Provinz Yunnan.
Über 240 Häuser zerstört
Einwohnerin He Yu sagte, sie sei durch einen lauten, explosionsartigen Knall aufgewacht. «Das Feuer war gross. Der Wind blies stark, und die Luft war trocken. Ich hatte Angst, weil mein Haus nicht weit weg ist von der historischen Stadt.» Die Feuerwehrleute hätten nicht viel tun können, weil sie mit ihren Fahrzeugen nicht in die engen Strassen der Altstadt gekommen seien.
Die Stadt war bekannt für ihre gut erhaltenen historischen Strassen, Bauten und die tibetische Kultur. In den vergangenen Jahren siedelten sich viele Pensionen und Geschäfte an. Der Ort liegt im landschaftlich reizvollen Shangri-La-Bezirk, der bis 2001 noch Gyaitang Zong hiess.
Mit der Namensänderung wurde erhofft, mehr Touristen anzuziehen. In einer Novelle hatte der britische Schriftsteller James Hilton 1933 das mythische Land im Himalaya beschrieben. Tatsächlich profitiert der Bezirk seitdem von Einnahmen durch Tourismus. Auch Hunderte andere chinesische Städte liessen ihre historischen Strassen wieder aufbauen, um Touristen anzulocken. (wid/AFP)