Einem bedürftigen Ehepaar im Bezirk Lithang wurde die staatliche Unterstützung aus einem staatlichen Programm zur Armutsbekämpfung gestrichen, weil bei ihnen zu Hause ein Foto des Dalai Lama gefunden wurde. Das Paar war einige Jahre zuvor nach Lithang gezogen, um Arbeit zu finden, und hatte bis zum Sommer als Tagelöhner Geld verdient. Sie wurden in ein staatliches Programm mit Geldleistungen zur Bekämpfung der Armut aufgenommen.
Bei einer unangekündigten Visite in ihrer Wohnung wurde ein Foto des Dalai Lama gefunden. Als sie ihr Geld am nächsten Tag bei der lokalen Behörde abholen wollten, wurde ihnen mitgeteilt, dass wegen «Sympathie für Separatismus» sämtliche Zuwendungen gestrichen seien.
Behördenverteter nehmen dezeit in Lithang und Umgebung zahlreiche unangekündigte Hausbesuche vor und suchen gezielt nach «verdächtigen» Habseligkeiten wie Fotos des Dalai Lama, weswegen die Bewohner dort in ständiger Furcht leben.
Auch das Feiern des Geburtstags des Dalai Lama im Juli ist in Lithang nur noch eingeschränkt möglich. Die Mönche des lokalen Klosters wurden Anfang Juli für 3 Wochen in die «Ferien» geschickt und konnten daher nicht die sonst üblichen Debattierübungen abhalten.
Radio Free Asia, 15. August 2018 / Übersetzung: Dr. Uwe Meya