Eine Kampagne, die von den Behörden als «Reform des Verhaltens» benannt ist, zwingt Tibeter dazu, alle Gebetsfahnen zu entfernen. Das betrifft sämtliche Orte, an denen traditionell Gebetsfahnen wehen, wie Häuser, Klöster, oder auch Hügelkuppen. Diese Kampgane wurde im Juni in der Präfektur Golog in der Provinz Qinghai initiert, danach auch im Bezirk Tengchen in Präfektur Chamdo; beide im Nordosten Tibets gelegen.
Wie Tibeter berichten, wurden sie von Regierungsvertretern und der Polizei zu Versammlungen einbestellt, in denen man ihnen die entsprechende Order erteilte. Alles wurde mit einer nicht näher bezeichneten «Säuberung der Umwelt» und «Reform des Verhaltens» begründet. Wie lokale Informanten an Radio Free Asia berichten, werden nicht nur Gebetsfahnen in den betroffenen Regionen entfernt, sondern auch die Masten, an denen sie aufgehängt waren.
Radio Free Asia. 17. Juni 2020 // Dr. Uwe Meya
Foto: Radio Free Asia