Tibeter nach Hausdurchsuchung wegen Dalai-Lama-Fotos misshandelt

9. August 2019

Im Juli fanden im Bezirk Palyul in der Präfektur Kardze im Osten Tibets Hausdurchsuchungen statt, die auf öffentlich subventionierte Wohnungen für umgesiedelte Nomaden abzielten. Andere Wohnungen ausserhalb des Umsiedlungsprogramm blieben hingegen verschont.

Die Häuser wurden im Juli, nach dem Geburtstag des Dalai Lama am 6. Juli, von Regierungskadern besucht. In alle Haushalte, in denen Fotos gefunden wurden, kehrten die Kader später in Begleitung von Einheiten der Bewaffneten Volkspolizei zurück. Diese konfiszierten alle Fotos und schlugen die betroffenen Bewohner. Schon am 6. Juli waren Tibeter in zwei Siedlungen verhaftet worden, nachdem sie anlässlich des Geburtstages Gebete rezitiert und Weihrauch verbrannt hatten.

Die Kampagne gegen Fotos des Dalai Lama hatte im Bezirk Serthar in Kardze bereits im April begonnen. Hier wurden Regierungskader in entlegene Regionen entsandt, die bisher der Aufmerksamkeit der Behörden entgangen waren. Diese durchsuchen nicht nur Wohnungen, sondern warnen auch Lehrer und Schüler davor, Fotos zu besitzen. Auch würden sie instruiert, hochrangigen chinesischen Regierungsvertretern zu berichten, dass ihnen staatliche Subventionen «grosse Verbesserungen ihrer Lebenbedingungen» eingebracht hätten.

Radio Free Asia, 29. Juli 2019 // Dr. Uwe Meya

Foto: Free Tibet Campaign