Die von Präsident Xi Jinping schon vor 6 Jahren verkündete Strategie der «Sinisierung der tibetischen Religion» wird nun immer rigoroser umgesetzt. Nochmals beim «7. Arbeitsforum für Tibet» im letzten Jahr hatte Xi Jinping gefordert, dass sich die Partei stärker für die «fortgesetzte Sinisierung des tibetischen Buddhismus» bemühen müsse.
Im September dieses Jahres fand in der «Buddhistischen Akademie Qinghai» in Xining eine Konferenz mit mehr als 500 Teilnehmern aus tibetischen und chinesischen Universitäten und anderen Bildungsinstitutionen statt. Im Mittelpunkt der Konferenz stand das Bestreben, dass Klöster ihre religiösen Texte in chinesische Hochsprache übersetzen. Insgesamt 35 wissenschaftliche Publikationen zur «Sinisierung» des tibetischen Buddhismus wurden präsentiert. Der Vizepräsident der «Zentralen Koordinationsgruppe für Tibet», Sithar, hielt eine Rede, in der er dieses Vorgehen als Weg zur «Vereinheitlichung» der ethnischen Gruppen bezeichnete.
Wall Street Journal, 18. November 2021 // Dr. Uwe Meya
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