In der Präfektur Chamdo im Osten Tibets werden gegenwärtig zahlreiche Nomaden zwangsweise in neu erbaute Siedlungen, weit von ihren Weidegründen entfernt, umgesiedelt. In mehreren Bezirken der Präfektur erschienen Regierungskader die die Familien im Namen eines Programms zur «Linderung der Armut» zum Verlassen aufforderten. Auch müssen sie – ohne sich dagegen wehren zu können – Geld für die neuen Unterkünfte zahlen. Den Familien wurden Hilfen für den Aufbau einer neuen Existenz angeboten.
In der Vergangenheit zeigte sich allerdings, dass in vielen Fällen diese Versprechen nicht eingehalten wurden. Zahlreiche Familien mussten sich verschulden, um die neuen Unterkünfte bezahlen zu können, die sich nicht selten auch noch als minderwertig herausstellten und in abgelegenen, unfruchtbaren Regionen erbaut wurden.
China benutzt die Zwangsumsiedlungen auch als Instrument zur sozialen Kontrolle; das geräumte Weideland wird meist chinesischen Investoren zur Ausbeutung von Bodenschätzen übergeben.
Radio Free Asia, 23. Januar 2019 / Dr. Uwe Meya
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