Urgent Action: Kokoxili ist Nomaden-Land

26. Juni 2017

Kokoxili ist ein weites Gebiet in der Präfektur Yushu, Provinz Qinghai, so gross wie Dänemark und die Niederlande zusammen, eine einmalige Landschaft voller wunderschöner Seen und Feuchtareale, die eine besondere Biodiversität aufweist und traditionell die Heimat Tausender von Nomaden ist.

China, die Nation, die Tibet seit über sechs Jahrzehnten besetzt hält, hat Kokoxili (chin. Hoh xil) zum Eintrag in die Liste des UNESCO Weltnaturerbes nominiert und nennt es ein „Niemandsland“. Auf den ersten Blick mag dies als ein positiver Schritt erscheinen, um dieses fragile Gebiet zu schützen. Doch die Erfahrung lehrt uns, dass China andere Pläne verfolgt.

Chinas Nominierung von Kokoxili leugnet die Tatsache, dass dort schon immer Nomaden umherzogen und ignoriert die wesentliche Rolle, die diese bei der Bewahrung der Landschaft gespielt haben.

Kokoxili ohne eine detaillierte Studie der Auswirkungen, die dies auf Tibets Nomaden haben würde, als ein Weltnaturerbe anzuerkennen, würde bedeuten, die den Nomaden abträgliche Politik Chinas, nämlich sie von ihren traditionellen heimatlichen Gefilden umzusiedeln, zu unterstützen. Ausserdem würde die staatliche Kontrolle über die Bewegungen und den Lebensstil der Tibeter noch verstärkt, der Massentourismus und die industrielle Entwicklung gefördert werden.

Das UNESCO Welterbekomitee tagt vom 2. bis 12. Juli in Krakau. Bitte unterschreiben Sie möglichst bald die Petition von Change.org: http://bit.ly/TibetNomadLand

 

Nominierung von Hoh Xil als UNESCO-Welterbe – Fluch oder Segen?

Die Region Hoh Xil (tibetisch Achen Gangyap) auf dem tibetischen Hochplateau soll als UNESCO-Welterbe nominiert werden. Anlässlich des Vorbereitungstreffen der UNESCO-Kommission in Krakau Ende Juni publizierte die International Campaign for Tibet, ICT, einen Bericht (Link zum vollen Bericht siehe unten), der schwere Bedenken gegen den Plan enthält.

Was auf den ersten Blick wie eine begrüssenswerte Aktion aussieht, dürfte zum grossen Schaden für die dort noch lebenden Nomaden werden, so ICT. Diese, die das ökologische Gleichgewicht bisher über Jahrhunderte aufrecht erhalten haben, müssten nun Touristen weichen. Entgegen den Richtlinien der UNESCO würden die Recht der dort Lebenden missachtet. Den Nomaden würden zwangsweise umgesiedelt, ihre traditionelle Lebensweise und auch das Sammeln von medizinischen Kräutern untersagt. Eine Expertenmission der UNESCO äusserte darüber hinaus grosse Bedenken gegen die Errichtung eines industriellen Korridors durch das geplante Gebiet.

International Campaign for Tibet ICT, 30. Juni 2017, Dr. Uwe Meya


Bericht
: https://www.savetibet.org/nomads-in-no-mans-land-chinas-nomination-for-unesco-world-heritage-risks-imperilling-tibetans-and-wildlife/