Verfolgung von Dissidenten im Ausland

26. Januar 2018

Nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland sind zunehmend systematische Aktivitäten zu erkennen, unliebsame Organisationen und Dissidenten zum Schweigen zu bringen.

In Kanada wiesen mehrere Menschenrechtsorganisationen, angeführt von Amnesty International Canada, die Regierung in einem vertraulichen Bericht auf die systematische Verfolgung von kanadischen Repräsentanten der von China sogenannten “fünf Gifte” (Uiguren, Tibeter, Taiwanesen, chinesische Dissidentenbewegung und Falun Gong) hin.

Besonders betroffen ist Falung Gong. Von gefälschten Accounts, die eindeutig nach China lokalisiert werden konnten, wurden kanadischen Parlamentarieren Mitteilungen versandt, die die Falun Gong in provokanter Weise glorifizierten, und eine Parlamentarierin wurde ohne ihre Erlaubnis mit Foto aufgeführt.

Politiker und Repräsentanten werden regelmässig von der chinesischen Botschaft unter Druck gesetzt, Veranstaltungen der “fünf Gifte” in ihrer Region zu untersagen. Der Gründer der Kanadisch-Uigurischen Vereinigung gab an, er werde von chinesischen Agenten “beschattet”. Sein Anruf bei einer entfernten Verwandten in der chinesischen Provinz Xinjiang führte zu ihrer verübergehenden Verhaftung. Der chinesisch-stämmigen Miss Canada, Anastasia Lin, wurde die Teilnahme am Miss World Wettbewerb in China verweigert, weil sie einen Kommentar über die Unterdrückung der Falung Gong abgegeben hatte, und ihr in China lebender Vater wurde über längere Zeit von der Polizei behelligt. Ihr Bekleidungssponsor, ein von einem Chinesen geführtes Geschäft in Toronto, entzog ihr die Unterstützung, nachdem das chinesische Konsulat beim Eigentümer interveniert hatte.

Anastasia Lin kommentierte resigniert, dass viele Chinesen in Kanada noch Verwandte in China hätten, und diese würden effektiv als “Geiseln” verwendet.

National Post, 5. Januar 2018
Von Dr. Uwe Meya