Lhasa Chengtou, der einzige Profiverein in Tibet, löst sich auf. Der Verein, der in der dritten chinesischen Fussball-Liga spielt, gab als Grund für die Auflösung das Verbot des chinesischen Fussball-Verbands an, die Heimspiele in Lhasa auszutragen. Das Stadion liegt in 3’650 m Höhe, wo fast ein Drittel der nicht akklimatisierten Personen höhenkrank wird.
Der Verein war erst 2017 gegründet worden und wandelte sich ein Jahr später von einem Amateur- zu einem Profi-Club um. Im Jahr 2019 gelang der Aufstieg in die dritte Liga. Die Heimspiele durften nie in Lhasa ausgetragen werden, sondern zuerst im 2’500 km entfernten Huizhou im Osten Chinas, dann später im 1’300 km entfernten Deyan in Zentralchina.
Als Amateur-Club konnte Lhasa Chengtou noch 2 Heimspiele in Lhasa austragen, wobei die Partie alle 15 Minuten unterbrochen wurde, damit die Spieler Sauerstoff aus Flaschen atmen konnten. Insgesamt haben 17 Fussball-Clubs in China nach der Pandemie-Pause den Spielbetrieb eingestellt, allerdings aus finanziellen Gründen. Lhasa Chengtou betont, dass Geldknappheit keine Rolle bei dem Beschluss zur Auflösung spielte.
Deutsche Welle, 9. Juni 2020 // Dr. Uwe Meya
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