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Titelseite_tf132Editorial 

Liebe Leserin, lieber Leser

Im Gegensatz zum Brahmanismus, der Frauen nicht erlaubte, selbständig die religiösen Rituale durchzuführen, hatten die Buddhistinnen von früh an die Freiheit, unabhängig
von Männern auf spirituellen Wegen zu gehen. Der
Buddhismus gilt als die erste Religion der Welt, die eine
Gemeinschaft ordinierter Frauen gegründet hat. Gemäss dem Buch über das Leben und Werk des Buddha von Thich Nhat Hanh, einem geachteten vietnamesischen
Bhikkhu, habe der Buddha nur gezögert, weil er noch nicht sicher war, wie er die Ordensgemeinschaft für Frauen öffnen könne, ohne leidvolle Konflikte hervorzurufen.
Um die Rolle der Frau im Buddhismus dreht sich auch die aktuelle Ausgabe von tibetfocus. Ein erster Artikel gibt einen tieferen Einblick in die Lehren des Buddha und beschäftigtsich mit jenen Textausschnitten, welche die Frage der Frauenordination behandeln. Ein anderer Beitrag berichtet über das Entstehen, das Verschwinden und die Wiedereinrichtung von Frauenorden in allen buddhistischen Traditionen Asiens. Dr. Carla Roloff, welche 1985 ihre Vollordination zur Nonne erhielt, erzählt in einem Interview über die Rolle von Frauen und Nonnen in der Welt der Wissenschaft und in jener des Buddhismus.
Einen etwas anderen Blick auf die Thematik wirft der Beitrag über das weibliche Orakel Tsering Chenga. Das vielseitige Thema der neuen tibetfocus-Ausgabe wird abgerundet durch einen Artikel über Machig Labdrön, eine der zentralsten Frauenfiguren in der religiösen Geschichte Tibets.
Im Namen der Redaktion wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre!
Noémie Burger

Inhalt // tibetfocus // 132 // Juni 2016

1 Titelbild // Grüne Tara © C. Balate/Shutterstock.com
4 Frauen im Buddhismus – Ein Einblick in die Lehrreden des Buddha
7 Interview mit Dr. Carola Roloff – Zusätzlicher Artikel:
TF132_Fünf Nonnen vor der Geshe-Prüfung_C-Roloff.pdf
9 Machig Labdrön
10 Von der Entstehung zur Wiedereinrichtung der Nonnenorden im Buddhismus
12 Die Geshema-Reportage aus Dharamsala
14 GSTF // Schweizer Kniefall vor Chinas Parteipolitik // 100 J. Men-Tsee Khang
16 VTJE // Shokjang Aktion // Get Together // Neue Führung – neue Gedanken
18 TFOS // 57. Gedenktag des tibetischen Frauenaufstandes in Tibet // und mehr
20 Tibetfreunde // Unterstützen Sie ein Nonnen-Kloster in Nordindien // und mehr.
22 Das weibliche Orakel Tsering Chenga
24 Chinafocus
26 Veranstaltungen
28 Sektionen der GSTF // Impressum

Übrigens: Auf www.tibetfocus.com sind Ihre Meinungen
und Kommentare immer willkommen!

Linkliste Quellen- und Literaturverzeichnis zu tf 132

S. 5 – 6  Frauen im Buddhismus – Ein Einblick in die Lehrreden des Buddha: Literatur

Die ins Deutsche übersetzte Textstelle aus dem Anguttara-Nikāya (Buch VIII, Kapitel 51ff.) findet sich in:

Nyanaponika (Hrsg.): Die Lehrreden des Buddha aus der angereihten Sammlung, Bd. IV, Freiburg im Breisgau, 41984.

Diejenige aus dem Dīgha-Nikāya (Kapitel 31):

Neumann, K.E. (Übers.): Die Reden Gotamo Buddhos, Bd. II, Längere Sammlung, Zürich-Wien 31957.

Diejenige aus dem Majjhima-Nikāya (Kapitel 98):

Neumann, K.E. (Übers.): Die Reden Gotamo Buddhos, Bd. I, Mittlere Sammlung, Zürich-Wien 41956.

Die ins Englische übersetzte Textstelle aus dem Vinaya-Pitaka (Buch II, Kapitel 252ff.):

Horner, I.B. (Übers.): The Book of the Disciple (Vinaya Pitaka), Bd. V (=Bd. II Pali), London 31975.

Für den historischen Hintergrund sowie die Einordnung der Textstellen in den geschichtlichen Kontext empfiehlt sich:

Siepen, Wolfgang: Weg der Erkenntnis – Weg der Liebe. Das spirituelle Meister-Schüler-Verhältnis beim Buddha und bei Pachomius, Mainz 1992.

Insbesondere Kapitel 2 und 4.

Ausführungen zur gesellschaftlichen Stellung der Frau zu Lebzeiten des Buddha sowie eine historisch-kritische Betrachtung der Ansichten des Buddha dazu bieten:

Dhirasekera, Jotiya: Buddhist Monastic Discipline. A study of its origin and development in relation to the Sutta and  Vinaya Pitakas, Colombo 1982.

Insbesondere Kapitel 13.

Pieris, Aloysius: Liebe zur Weisheit, Mainz 1989.

S. 7 – 8  Interview mit Dr. Carola Roloff

Zusätzlicher Artikel von Dr. Carola Roloff als pdf:

TF132_Fünf Nonnen vor der Geshe-Prüfung_C-Roloff.pdf

S. 10 – 11  Von der Entstehung zur Wiedereinrichtung der Nonnenorden im Buddhismus

S.22 – 23  Das weibliche Orakel Tsering Chenga

http://nechungfoundation.org/oracle.html

http://tibet.net/2016/04/joint-press-conference-by-sikyong-dr-lobsang-sangay-and-speaker-penpa-tsering/

http://www.phayul.com/news/article.aspx?id=37292

http://www.phayul.com/news/article.aspx?id=37348

 

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  1. tf132: S. 10 – 11 Von der Entstehung zur Wiedereinrichtung der Nonnenorden im Buddhismus
    Zu dem von Noémi Burger erwähnten Nonnenkongress in Hamburg:
    Ihre Einschätzung, dass er erfolglos war, kann ich aus tibetischer Sicht nachvollziehen, aber weder wissenschaftlich noch international betrachtet. Denn unser Buch, das aus dem Nonnenkongress hervorgegangen ist und bei Wisdom Publications verlegt wurde (deutsche Version bei edition steinrich), gilt inzwischen als Standardwerk für alle, die zu dieser Thematik arbeiten. Und auch im Theravada hat sich im Anschluss an den Kongress viel bewegt. In Sri Lanka wurden zwei Ausbildungsstätten für Bhikkhunis gegründet und in Thailand ist dadurch inzwischen ebenfalls der Nonnenorden etabliert worden, auch wenn die Widerstände nach wie vor stark sind.
    Mit herzlichem Gruss
    Carola Roloff

  2. Zum Artikel „Das weibliche Orakel Tsering Chenga“ im tibetfocus vom Juni 2016 Nr. 132

    geschätzte redaktion des tibetfocus,

    als langjähriger freund habe ich mit befremden ihren artikel „das weibliche orakel tsering chenga“ im tibetfocus vom juni 2016 nr. 132 gelesen. in diesem artikel wird der glaube vermittelt, dass die tibetische exilregierung an glaubwürdigkeit verliert, weil sie sich noch nicht nach dem westlichen vorbild demokratisieren liess. die glaubwürdigkeit einer regierung liegt im kopf des schreibers in ihrer anpassungsfähigkeit an die westlichen erwartungen! die glaubwürdigkeit einer regierung steht und fällt mit ihrer selbstdefinition und nicht mit ihrer anpassungsfähigkeit, letztere spielt allenfalls eine untergeordnete politische rolle. dass die ideologie der demokratie kritisch zu betrachten ist zeigen doch viele beispiele. diese hochgehaltene demokratie und deren werte werden im ernstfall als erstes gerade von westlichen regierungen ausgehebelt. bsp.: die verhängten ausnahmezustände landauf und landab, die türkische willkür, das griechische desaster und die schweizerischen aussenpolitischen kniefälle usw.. die „demokratie“ wird von den entscheidungsträgern als deckmantel missbraucht, hüben wie drüben! demgegenüber bin ich doch sehr froh dass die tibetische regierung noch auf geister hört und ihnen in tsering chenga eine stimme und ein gehör verleiht! auf diesen unterschied sollte sie stolz sein und sich nicht durch ein langweiliges und limitiertes demokratieverständnis verunsichern lassen. das die geister angesehene politiker öffentlich demütigen können, ist eine wunderbare und sehr demokratische einrichtung die ich bei unserer schweizerischen regierung sehr vermisse. in der schweiz haben wir eine direkte demokratie und können falsche politische entscheide und dummes poitisches gehabe nicht direkt massregeln oder einfluss darauf nehmen. dass die tibetische bevölkerung an der verbindung von religion und staat auch in der frage des orakels festhält, ist demokratisch gesehen eine tolle leistung und sollte nicht von den eigenen leuten kritisiert werden. ich wünsche mir, dass alle politiker von den geistern öffentlich getadelt werden könnten – sicher würden sie ihre verantwortung dann ernster nehmen und sich nicht jedem widerstand und jedem interesse beugen. dass die kontaktnahme mit den geistern in der heutigen demokratie nicht mehr salonfähig ist, ist eine schande unserer westlichen gesellschaft und sicher nichts rühmenswertes oder gar demokratisches!
    freundliche grüsse
    markus wider
    markus.wider@socialinput.ch

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