China Focus

Zulassung zur Aufnahmeprüfung für Universitäten gegen Geld

Das Erziehungsministerium hat angekündigt, dass Schulabsolventen gegen eine Investition von umgerechnet US-$ 417’000 eine Zulassung zur Aufnahmeprüfung an einer Universität erhalten. Bedingung ist, dass die Investition über 5 Jahre nicht angetastet wird.

Angesichts einer Arbeitslosenrate von 21.3% in der Altersgruppe der 16- bis 24-jährigen sind universitäre Ausbildungen sehr gefragt, um die Chancen für einen lukrativen Arbeitsplatz zu erhöhen. Jeweils im Juni finden in China die kompetitiven Aufnahmeprüfungen für die Universitäten (chin. «gaokao») statt. Um die Rate von Studierenden aus Regionen wie Tibet zu erhöhen, wurde dort die Hürde zur Aufnahme niedriger gesetzt als an anderen Orten. Wer die Aufnahmeprüfung in Lhasa absolviert, benötigt mindestens 300 von 750 möglichen Punkten, um an einer der Universitäten im Land angenommen zu werden, während die Hürde mit 448 Punkten deutlich höher ist, wenn man die Prüfung in Beijing absolviert.

In der Vergangenheit haben viele Eltern versucht, über «Beziehungen» und Bestechung die begehrten Plätze in den Aufnahmeprüfungen zu ergattern. Auch wurde kritisiert, dass Schuldabsolventen teilweise im Land umherziehen, um einen Prüfungsort mit einer möglichst niedrigen Hürde zu finden. In sozialen Medien wurden Befürchtungen geäussert, die neue Regelung werde Kinder aus reichen Elternhäusern gegenüber lokalen Bewerbern bevorzugen und die Hürde für die Qualifikation auch in Lhasa erhöhen.

Reuters, 21. März 2024 // Dr. Uwe Meya

Foto: Screenshot Youtube

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