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China benutzt tibetischen Buddhismus für lokale Expansionspläne

China bemüht die tibetisch-buddhistische Religion für seine ehrgeizigen lokalen Expansionspläne in Südasien im Rahmen der sogenannten «Belt and Road Initiative».

Die Zielländer von «One Belt» sind die Mongolei, mehrere Staaten der früheren Sowjetunion und Osteuropas; diejenigen von «One Road» Länder in Südasien und dem Mittleren Osten. Dieses mit Milliarden-Investitionen geförderte Projekt soll mittels Darlehen die Infrastruktur in den ausersehenen Ländern verbessern, um Handelsrouten zu etablieren; hier nimmt Tibet eine zentrale Position als Chinas Zugang zu den unmittelbaren Zielländern in Südasien ein, nämlich Pakistan, Myanmar, Bangladesh und die Länder der indochinesischen Halbinsel. Bereits jetzt wird die Eisenbahnlinie in Tibet weiter ausgebaut mit Plänen, diese bis zur nepalischen Grenze zu verlängern.

Wie die kommunistische Parteizeitung Global Times berichtet, wurde im Oktober in der Provinz Qinghi im Norden Tibets ein zweitägiges Symposium abgehalten, um zu sehen, wie der tibetische Buddhismus dieses Projekt fördern könnte. Dazu waren auch buddhistische Mönche und Gelehrte eingeladen. Ein Vertreter der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften führte aus, dass der tibetische Buddhismus als eine Brücke zur Kommunikation zwischen China und buddhistischen Ländern in Südasien dienen könnte. Indien dagegen verweigere sich, was die Initiative erschwere. Ein Grund sei, dass der Dalai Lama dort eine «separatistische Basis» unterhalte. Die Förderung der Initiative durch den tibetischen Buddhismus sei daher von strategischer Bedeutung.

Weitere Redner betonten, dass die «sanfte Kraft» des tibetischen Buddhismus langfristig «harte Fakten» schaffe. Das Projekt habe bereits neue Energie für die chinesisch-nepalischen Beziehungen freigesetzt. Auch zur Mongolei würden neue Beziehungen aufgebaut, indem Gelehrte in den Lama-Tempel und das Tibetische-Buddhistische Kolleg in Beijing eingeladen wurden. Das Projekt würde «Separatismus, religiösen Extremismus und Terrorismus» bekämpfen, weil es «Harmonie» und «Gewaltfreiheit» fördere.

Indien hat gegen den geplanten Korridor zwischen China und Pakistan protestiert, weil dieser in Kaschmir durch von Indien beanspruchtes Gebiet führt.

The Indian Express, 30. Oktober 2018 / Zusammenfassung: Dr. Uwe Meya

Bild: Die Länder von «One Belt» (blau) und «One Road» (orange), Karte: Wikipedia

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