Kandidaten, die im Öffentlichen Dienst in Tibet eine Anstellung suchen, müssen vorher einen «Loyalitätstest» absolvieren, in dem sie den Dalai Lama denunzieren. Eine entsprechende Anordnung in der sogenannten Autonomen Region Tibet (TAR) fordert von allen Kandidaten, dass sie in dem Test den Dalai Lama «blossstellen und kritisieren». Wenn sie durchfallen, erhalten sie keine Anstellung.
Im April hatte die lokale Regierung der TAR eine Kampagne zur Rekrutierung von neuen Angestellten im Öffentlichen Dienst und im Bildungssektor angekündigt. Wie das Büro für Neueinstellungen mitteilte, sei die Rekrutierung von Absolventen des Bildungssystems «von grosser Bedeutung», und man habe diesbezüglich eine «Reihe von Massnahmen» getroffen.
Tibeter finden allerdings immer weniger noch Anstellungen in diesen Sektoren, da es eine zunehmende Zahl von Absolventen aus China gibt, die in diese Positionen drängen. Als Voraussetzung gilt insbesondere das flüssige Beherrschen von Mandarin, was Tibeter von Beginn an benachteiligt.
Radio Free Asia. 17. Oktober 2019 // Dr. Uwe Meya